An die Programmierer*innen aus meiner Timeline: Was fällt euch im Bereich Barrierefreiheit eigentlich am schwersten?
Wofür bräuchtet ihr eine Ressource oder was hättet ihr gerne ausführlicher erklärt?
An die Programmierer*innen aus meiner Timeline: Was fällt euch im Bereich Barrierefreiheit eigentlich am schwersten?
Wofür bräuchtet ihr eine Ressource oder was hättet ihr gerne ausführlicher erklärt?
Natürlich korrigieren und prüfen alle das Zeug, was ihnen von "KI"-Systemen ausgegeben wird.
Hier ist die Sache: Tut ihr safe nicht.
Übrigens: Wenn man von irgendwas Ahnung hat und beim Texte schreiben alle Entscheidungen selbst treffen kann, geht das viel schneller, als wenn man was fremdes erstmal verstehen, auseinanderfrickeln und dann redigieren muss. Bescheißt euch nicht selbst.
Meine Krankenkasse hat gestern eine Mail von mir bekommen mit einer simplen Frage.
Seitdem haben sie drei Mal versucht, mich anzurufen. Keine Antwort auf die Mail.
Wenn ich mit jemandem sprechen will, dann rufe ich selbst an. Aber dann wollen die wieder, dass man irgendwelche Nummern aufschreibt oder Websites besucht deren Links sie diktieren, dass das für mich einfach nicht sinnvoll machbar ist.
Von einer Krankenkasse sollte man doch barrierefreie Kommunikation erwarten können?
Die Ergebnisse dieser Prüfung zeigen desaströse Mängel, und da stimme ich voll und ganz zu, aber aus vollkommen anderen Gründen.
Wie wär’s denn, wenn wir behinderte Menschen mal zu richtigen Softwaretester*innen ausbilden, die dann auch die ganzen BITV-Audits machen können? Die allermeisten davon wären definitiv dazu fähig, dafür braucht eins kein Studium. Dieser Test ist einfach großer Quatsch und ist nicht mehr als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Da rennt gerade eine WfbM im Netz rum und erzählt stolz, dass sie 11.000 kommunale Websites auf Barrierefreiheit geprüft haben. Mit Kriterien wie „Man kann auf der Seite die Schriftgröße ändern“ und „Es ist eine Vorlesefunktion vorhanden“.
Keins der Kritierien prüft die Angebote qualitativ oder auf technische Robustheit. Man brüstet sich nur damit, dass behinderte Menschen getestet haben und das etwas völlig neues sei.
Ich feiere es ja sehr, wenn Sehende andere Menschen darauf hinweisen, dass sie einen Alternativtext bei ihren Posts vergessen haben.
Aber wisst ihr eigentlich, wie sehr das wehtut, wenn unter fast jeder dieser Erinnerungen dann Rechtfertigungen erscheinen? Oder wenn Leute sagen, man würde ihnen damit den ganzen Spaß am online Posten rauben?
Ich meine, hallo, hier geht's um Menschenrechte. Schon cool, wenn deine Teilhabe unmöglich ist, weil Leute einfach keinen Bock auf deine Gruppe haben.
Und das bedeutet nicht nur auf psychischer Ebene, sondern tatsächlich auch körperlich. Stichwort: Oberlinhaus.
Es ist entsetzlich, dass der Beitrag von Lobrecht erst jetzt, 3 Jahre später, einer größeren, aber immer noch viel zu kleinen Community als negativ auffällt. Aber besser spät als nie.
Die Aktivistin Luisa L‘Audace hat dazu auch zwei Reels gemacht:
- https://www.instagram.com/reel/C4xz7MAIspF/
- https://www.instagram.com/reel/C4x0u4jIV9B/
Schaut sie an, wenn ihr könnt!
Weil es so bitter nötig ist, möchte ich euch auf einen schon etwas älteren Beitrag des „Comedians“ Felix Lobrecht hinweisen, den die Behindertencommunity auf Instagram in den letzten Tagen thematisiert hat. Lobrecht zieht darin über Behinderte her, nutzt mehrere ableistische Slurs und trägt damit aktiv zur Gewalt an Menschen mit Behinderung bei.
Ich habe das hier noch nicht in dieser Deutlichkeit gesagt, aber: Ableismus tötet. Regelmäßig. Und niemand redet darüber.
@heluecht Das Tooling wird staatlich finanziert und die Beratung gibt’s bis auf weiteres on-top, damit ich da die Bedarfe verstehen lernen kann. Also doch, schon ;)
@heluecht Später dieses Jahr werde ich mit ein paar anderen Leuten gemeinsam eine Art Sprechstunde dafür und Tooling anbieten, damit es leichter wird zu dokumentieren und zu prüfen, was getan werden könnte :)
Für mich als Testerin ist dieser Gedanke extrem unbefriedigend, denn ein Audit an sich ist keine besonders abwechslungsreiche und spannende Arbeit. Die Ergebnisse sind immer wieder sehr ähnlich und Berichte unterscheiden sich oft nur in wenigen Aspekten.
Wenn ich wenigstens wüsste, dass die Testergebnisse in Zukunft auch tatsächlich dazu führen, dass Barrieren abgebaut werden würden, dann würde ich das wahrscheinlich auch viel lieber machen. Sie sind leider das "handfesteste" was wir haben.
Ich verstehe nicht so ganz, warum Firmen, die Software gerne in Zukunft zugänglich umsetzen wollen, dafür immer zuerst mal Audits der #Barrierefreiheit haben möchten.
Klar, daraus geht hervor, was und wie man etwas konkret verbessern muss, um konform mit Standards zu werden. Aber oft fehlt es an langfristiger Planung und dem Wissen, wie man mit den Testergebnissen dann weiter verfahren soll. Und irgendwann hat sich das Produkt so stark entwickelt, dass sie keinen Wert mehr haben.
Selbstständige Consultant für mediale Barrierefreiheit & Web-Entwicklerin. Blind.Ich toote hier zu (In-)Accessibility, Inklusion und sicher ab und zu auch mal andere interessante Dinge aus meinem Leben.
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