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@themightyglider so wird das im Kapitalismus.
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@richardbaeck ich bin an sich auch dagegen, Verluste der Privatwirtschaft zu vergesellschaften, während in guten Zeiten die Gewinne nur an deren Aktionäre augeschüttet wurden.
Aber durch die ständigen gegenseitigen Übernahmen gibts in vielen Branchen – hier Banken – nur noch wenige Unternehmen und diese sind aber sehr groß, und damit systemrelevant geworden. Der Konkurs von riesigen Banken hat entsprechend große Auswirkungen, z.B. bekommen bspw. Kleinanleger, Rentenversicherungen und andere Banken ihre Einlagen nicht zurück. Diese Betroffenen können damit auch selbst Pleite gehen, was zu einem Dominoeffekt führt.
Wären die Banken aber frühzeitig von staatlicher Seite daran gehindert worden, sich zu großen systemrelevanten Ungetümen zusammenzuballen, dann hätte man auch einzelne pleitegehen lassen können.
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@richardbaeck wenn du eine fette Bank pleite gehen lässt, sind die Leidtragenden die falschen. Die Verursacher, die Manager und die gewinnfordernden Großaktionäre (z.B. im Fall von), die bräuchten den Denkzettel persönlich. Die müsste man zur Kasse bitten, etwa, indem diese Ihre Boni und Ausschüttungen und Millionengehälter für soviele Jahre an die Bank zurückerstatten, wie es geht. Wenn dabei ihr ganzes Vermögen (auch Autos, Häuser, etc.) drauf geht, dann kriegen sie eben #HartzIV, das ist ja angeblich nichts Schlimmes.
Wenn die Manager dann wieder nen Job kriegen, dann kann dieses Einkommen auch wieder herangezogen werden.
Aber das klappt nicht, entweder fehlt der gesetzliche Rahmen. Außerdem ist das Vermögen der Großkopferten sowieso längst in Panama, und dagegen wird ja auch nichts getan.
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@richardbaeck *z.B. im Fall von Hedgefonds
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@richardbaeck ich bin dafür nicht, weil die weitreichenden Folgen der Pleite einer systemrelevanten Bank nicht kalkulierbar sind, die Armen und Mittleren sowieso die Dummen sind (zum Bsp. Verlust des Ersparten fürs Alter), auch andere Banken mitkippen können, das ganze Wirtschaftgefüge ins Rutschen kommen wird und die Reichen und Verursacher sowieso fein raus sein werden.
Und wenn das Ganze erstmal am Rutschen ist, kannst du als Regierung auch nicht mehr gegensteuern. Dann gibts Sich-Selbst-verstärkende Effekte. Es werden bspw. alle ihre Aktien verkaufen, die Börsen werden crashen, Anleger verkaufen noch fluchtartiger, usw.
Außerdem wirds natürlich einen Bank-Run geben, wenn sich abzeichnet, dass eine Bank in Bedrängnis kommen _könnte_ → ebenfalls selbstverstärkende Effekte. Selbst keine noch normal stabile Bank kann allen ihren Anlegern ihre Einlagen zurückzahlen, da das Geld ja verliehen ist. Also bereits Gerüchte reichen, um eine Lawine ins Rutschen zu bringen. Massenweise Gründe gibts da.
Dann sollte der Staat stattdessen doch lieber rechtzeitig regulierend eingreifen, bestimmte Wertpapier-Eigenschäfte ("innovative Finanzprodukte") der Banken wieder für illegal erklären, die in den ~2000er Jahren erstmals zugelassen wurden, Manager-Boni mit Höchstbeschränkung versehen, die Bilanzierung wieder nach den bewährten Handelgesetzbuch-Richtlinien statt US-Wildwest-Richtlinen anordnen, Großbanken in kleinere Banken aufteilen, damit diese nicht mehr systemrelevant sind, usw.
Das wäre eine Rückbesinnung vom Turbokapitalismus zur Sozialen Marktwirtschaft.
</sorry for long post>